Das Maibaumstellen (Ein Liebesbrauch)

Junge Männer stellen der Auserwählten in der Nacht zum 1. Mai eine mit Krepppapier geschmückte Birke in den Vorgarten.

Was hat es damit auf sich?

Im 17. Jahrhundert entstand eine Art dörfliche Partnervermittlung

der

„MAILEHENBRAUCH“.

Es wurden die unverheirateten jungen Frauen des Dorfes für eine bestimmte Zeit als „Lehen“, also als Leihgabe, an die Junggesellen übergeben. Das geschah wie folgt:

Die Junggesellen des Dorfes ersteigern die unverheirateten Mädchen, wer am meisten für sein Mädchen bot war Maikönig und sie Maikönigin. Jeder Maibräutigam musste, so war es Brauch, seiner Maibraut einen mit bunten Bändern geschmückten Baum aufstellen.

Der damalige Zweck ist heute jedoch fast vergessen: Es sollten Ehen innerhalb des Ortes geschlossen werden und damit eine Heirat in der Fremde verhindert werden um die Strukturen in den damals bäuerlichen Dörfern zu erhalten.

Heute sind die Maifeiern zum Flirten und als Single-Börse sehr beliebt. Ehen ergeben sich daraus Selten. Die Bäume zeigen an, wer bei den Jungs gefragt ist und wer nicht.